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Reisebericht

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Eine Reise auf dem Nil -aus dem Jahre 1997

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Der ruhig dahingleitende Nil-Dampfer und der faszinierende Anblick der wechselnden Landschaften ließ unsere Seele baumeln. Das fruchtbare Grün und die vielzähligen Palmenhaine, aus Nilschlamm bebaute Behausungen, Fellachen mit ihren Arbeitstieren und als Kontrast, die Wüste mit ihren hellen Sandhügeln, war eine Wohltat für unsere Augen.

Es befanden sich nur 24 Personen an Bord. Die einzigen Deutschen waren wir, ansonsten zum größten Teil Engländer, ein paar Belgierinnen und 2 Österreicher. Unser Reiseführer, der freiberuflich tätig ist, hatte das ”Pech” -und wir das Vergnügen- mit uns alleine die Besichtigungen durchzuführen. Da es ziemlich heiß war, sind wir schon recht früh am Morgen losgezogen. An einem Tag hatten wir über 50 Grad im Schatten. Nachts um 23.00 Uhr war es nicht möglich, sich auf Deck aufzuhalten. Selbst der Wind war so heiß, als ob man einen Fön auf warm stellt. Als wir den Hatschepsut Tempel besuchten, stellte sich doch trotz der Wärme ein bißchen Gänsehaut ein. Es sind zum Teil noch die Einschußlöcher des letzten Touristenanschlages zu sehen.

Obwohl wir die gleiche Tour schon einmal mit dem Zug und Bus unternommen haben, lohnt es sich immer wieder diese beeindruckenden Geschichtsdenkmäler des pharaonischen Reiches, wie den Karnak Tempel in LUXOR ect. auf sich wirken zu lassen und sich in diese Zeit zurückversetzt zu fühlen.

Unser ”privater Reiseführer” konnte sehr gut deutsch und hat Ägyptology studiert. Dadurch waren wir informativ in den besten Händen.An der SCHLEUSE VON ESNA versuchten Kinder mit unglaublicher Geschicklichkeit Galabeyas zu verkaufen, indem sie diese einfach zur Anprobe zum Schiff hochwarfen. Teilweise landeten sie im Swimmingpool oder im Nil. Bei Gefallen wurde wie üblich hin und her gehandelt. Das Geld wurde dann einfach nach unten geworfen.

Im BOTANISCHEN GARTEN DER KITCHENER INSEL in Assuan waren wir die Einzigen. Man fühlte sich wie im Paradies mit all den schönen Pflanzen und Tieren. Überhaupt war auf Grund des Anschlages und der Jahreszeit nicht sehr viel Tourismus zu sehen. Deshalb konnten wir natürlich auch ungestört fotografieren und filmen. In ASSUAN habe ich mir nubische Kassetten gekauft. Der Ladenbesitzer hat gleich beim Anhören meine Hand geschnappt und mir nubische Schritte gezeigt. Es kommt auch unglaublich gut an, wenn man sich um die Landessprache bemüht. Es reichen schon ein paar Wörter, um gute Kontakte zu knüpfen. Die Ägypter sind unheimlich mit Freude dabei, einem arabisch beizubringen.

An einem Galabeya-Abend an Bord kam Super-Stimmung, auf, als man bemerkte, daß ich orientalisch tanzen kann. Die ganze Besatzung inclusive Koch und Kellner, knieten alle um mich herum und klatschten begeistert mit leuchtenden Augen. Man stelle sich das bei uns vor. Da spürte man echte Lebensfreude. Interessant war auch, daß man immer wenn man von/an Bord ging, durch mehrere Schiffe durchlaufen mußte. Wenn man nicht zwischendurch nach unten schaute, sah es aus, als ob man durch ein großes schönes Hotel läuft..

An der Anlegestelle in EDFU blickten wir von unserer Kabine aus auf ein uriges Teehaus mit einem museumsreifen Schwarz/weiß Fernseher am Straßenrand, sowie Männer, die Tee tranken und Wasserpfeife rauchten, umgeben von Kindern, die zum Teil auf dem Boden Obst und Gemüse anboten. Das bunte Treiben ging bis in die frühen Morgenstunden. Die Uhrzeit scheint im Orient keinen großen Stellenwert einzunehmen.

Unser nächstes Ziel in KAIRO war das SOFITEL HOTEL LE SPHINX an den Pyramiden. Vom Swimmingpool konnte man direkt auf die Pyramiden sehen, die sich in einem Spiegel am Pool reflektierten. Da wir schon des öfteren die Sehenswürdigkeiten in Kairo genossen haben, pendelten wir diesmal zwischen Khan El Khalili-Basar, Einkauf bei ABD EL GHAFFAR (Bauchtanzzubehör, gestapelt bis unter die Decke ! ) und der Schneiderin, MADAM HEKMAT hin und her.Gegen Spätnachmittag war dann nach diesem unvorstellbaren Verkehr in der Hitze Kairos (ca. 38-40 Grad) ein Bad im Swimmingpool wie eine Erlösung. Immer, wenn wir in unser Hotel wollten, wurden unsere Taschen kontrolliert und mußten durch einen Metalldetektor marschieren. Jedesmal blickten die Herren auf Glitzertücher oder meine sonstigen Bauchtanzzubehörteile und konnten sich dabei ein freundliches Grinsen nicht verkneifen.

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